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Jubiläum für eine nachhaltige Beziehung (Teil 1)

Eine Partnerschaft, die auf Vertrauen, Offenheit und Verlässlichkeit basiert – seit zehn Jahren werden die Stiftung-Warentest-Magazine „test“ und „Finanztest“ auf Recyclingpapier von Steinbeis Papier gedruckt. Fotos: JJ Jing/Unsplash, Maksim Goncharenok/Pexels

09.05.2023 – Millionen Leserinnen und Leser orientieren sich an den unabhängigen Vergleichstests von Stiftung Warentest. Primäres Medium sind nach wie vor die Printversionen der Zeitschriften „test“ und „Finanztest“. Neben Neutralität genießt Nachhaltigkeit eine hohe Priorität bei Stiftung Warentest. Der Verlag setzt deshalb für seine periodischen Magazine seit nunmehr zehn Jahren auf die Offset-Recyclingpapiere von Steinbeis Papier und die Umsetzung durch Stark Druck. Im ersten Teil gibt Rita Brosius von Stiftung Warentest Aufschluss darüber, welche Parameter für eine solch nachhaltige Partnerschaft entscheidend sind.

 

Die Inhaltsseiten der Magazine „test“ und „Finanztest“ sind mit dem Blauen Engel zertifiziert, sowohl für das Papier als auch den Druck.

Nachhaltiges und klimaschonendes Wirtschaften wird bei der Stiftung Warentest großgeschrieben. Die Testorganisation berücksichtigt Nachhaltigkeitsaspekte konsequent sowohl bei der Themen- und Produktauswahl als auch bei den Prüfkriterien ihrer Tests und nicht zuletzt im eigenen Handeln, insbesondere durch eine nachhaltige Produktion der auflagenstarken Publikationen.

Dazu gehört seit nunmehr zehn Jahren die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Steinbeis Papier und der Druckerei Stark Druck. „In diesen Kooperationen entstehen Magazine in Millionenauflage, deren Inhaltspapier mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist. Die Stiftung Warentest fordert ein Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier für ihre Printprodukte. Und wir liefern dieses in konstanter Qualität“, erklärt Ulrich Wadephul, Marktbereichsleiter für Magazinpapiere bei Steinbeis. Er sieht dies auch als massiven Vertrauensbeweis: „Wenn eine Institution wie Stiftung Warentest sich permanent mit der Qualitätskontrolle von Gebrauchsgütern auseinandersetzt und dann seit vielen Jahren Recyclingpapier von einem bestimmten Hersteller abruft, ist das für uns als Papierlieferant auch ein Ritterschlag.“

Rita Brosius ist diejenige, die dieses Vertrauen in Steinbeis Papier setzt. Die Leiterin der Verlagsherstellung bei Stiftung Warentest kümmert sich mit ihrem Team um alles, was im Verlag mit Printproduktionen zu tun hat. Sie ist es auch, die für den Einkauf dieser Druckprodukte verantwortlich ist und auf eine zehnjährige Kooperation mit Steinbeis Papier schaut:

Mehr als 6,7 Millionen verkaufte Hefte pro Jahr – was bedeutet die Printausgabe für den Verlag?

Die gedruckten Hefte haben nach wie vor einen hohen Stellenwert im Medienangebot von Stiftung Warentest. Entgegen den Trends verzeichnen wir beim „Finanztest“-Magazin einen Zuwachs von zwei Prozent beim Print-Abonnement – ein eindeutiges Signal dafür, dass es eine hohe Nachfrage nach Inhalten der Stiftung Warentest in gedruckter Form gibt. Unsere Leser schätzen die kompakte Information und die Aufmachung des Magazins, gerade auch der großen Vergleichstabellen – das spiegeln die Reaktionen wider, die beim Leserservice ankommen. Es überrascht nicht, dass die Wachstumsquoten bei unseren digitalen Angeboten, insbesondere der Flatrate, also dem uneingeschränkten Zugang zu allen kostenpflichtigen Inhalten, deutlich steiler sind. Aber wir sehen eben auch, wie stabil hoch die Nachfrage nach den gedruckten Magazinen ist. Wir liefern den Leserinnen und Lesern das, was sie brauchen – sowohl im Print als auch digital.

 

Was war ausschlaggebend, die Hefte auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel zu drucken?

Seinerzeit gab es für die hohen Auflagenzahlen keine Alternative zum Tiefdruckverfahren, für das ganz andere Papierqualitäten (SC-A-Qualitäten) benötigt wurden. Der Einsatz von Altpapierfasern war hierbei sehr gering und reduzierte sich sogar noch sukzessive. Das Bewusstsein, umweltfreundlich zu handeln und zu produzieren, ist bei uns schon immer vorhanden gewesen. Wir nehmen ja auch Corporate-Social-Responsibility-Tests bei anderen Unternehmen vor und halten Hersteller durch unsere Tests dazu an, Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Wir haben somit eine gewisse Vorbildfunktion. Unsere Erfahrungen mit Steinbeis Papier hinsichtlich der Produktion unserer Jahrbücher und Spezialhefte bestärkte uns darin, die Zusammenarbeit auszuweiten. Mit der technischen Weiterentwicklung von großformatigen Rollenoffset-Maschinen, die hohe Umfänge in gleicher Geschwindigkeit wie im Tiefdruck produzieren konnten und den Einsatz verschiedener Recyclingpapier-Qualitäten ermöglichten, stand für uns fest, dass wir auf diese nachhaltige Alternative umschwenken. In kürzester Zeit steigerten wir so den Recyclingpapieranteil bei unseren Publikationen „test“ und „Finanztest“ von sieben auf 90 Prozent.

Die Papiere von Steinbeis Papier konnten alle unsere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

Rita Brosius, Leiterin der Verlagsherstellung bei Stiftung Warentest
Bei Steinbeis Papier entstehen aus 100 Prozent Altpapier hochwertige Rollenoffset-Papiere. Stiftung Warentest setzt für seine Publikationen das Steinbeis Silk ein. Die seidenmatte, blendfreie Oberfläche und der hohe Druckglanz prädestinieren das Papier für den Magazindruck. Fotos: Florian Thoss für Steinbeis Papier, Steinbeis Papier

Wie sah die erste Phase der Zusammenarbeit mit Steinbeis Papier und Stark Druck konkret aus?

Wir haben für uns Kriterien für Papiere festgelegt. Die Recyclingpapiere sollten aus 100 Prozent Altpapier hergestellt sein, aus regionaler Beschaffung stammen, kurze Wege in der Produktion aufweisen und letztendlich eine gute Bedruckbarkeit auf den entsprechenden Rollenoffset-Maschinen für unser Volumen gewährleisten. Die Druckerei Stark Druck hatte die Erfahrung, dass sich das nach unseren Kriterien ausgewählte Papier für die Produktion am besten eignet. Da gibt es dann auch Synergieeffekte, wenn die Druckerei das Papier bereits einkauft. Schnell stellte sich heraus, dass Steinbeis Papier alle unsere Kriterien erfüllen konnte.

Gibt es einen stetigen Austausch mit Steinbeis Papier?

Es finden halb- bis vierteljährlich Gespräche statt, je nachdem welche Entwicklungen es in der Branche gibt. Dann werden Themen wie Lieferfähigkeit, neue Produkte und Qualitäten, die wir für unsere Publikationen einsetzen können, besprochen. Steinbeis Papier zeigt sich hier sehr proaktiv und informiert, wenn es Innovationen im Produktportfolio gibt. Dann erhalten wir Materialmuster, um Haptik und Optik noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der regelmäßige und vertrauensvolle Austausch war auch im Hinblick auf die gesamtgesellschaftlichen Krisen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart von großer Wichtigkeit.

Was muss ein Papier mitbringen, das Stiftung Warentest für seine Magazine in Betracht zieht?

Es gibt hier zwei Perspektiven, die es zu berücksichtigen gilt: Aus Leserinnen- und Lesersicht ist es wichtig, dass das Papier eine blendfreie Oberfläche mitbringt, um Irritationen durch Spiegelungen bei unterschiedlichen Lichteinfällen zu verhindern. Es spielen aber auch Faktoren der Haptik und Opazität eine wichtige Rolle. Aus unserer Perspektive, also der Verlagsherstellung in Abstimmung mit anderen Abteilungen wie beispielsweise der Grafikabteilung, müssen verschiedene Kriterien der Bedruckbarkeit erfüllt sein. Unter anderem sollen Produktabbildungen in unseren Heften im Detail gut wiedergegeben werden und die Qualität darf auch im Volumen nicht schwanken. Die Einhaltung von ISO-Normen und Umweltstandards ist uns sehr wichtig, ebenso wie die Zertifizierung durch den Blauen Engel. Letzteres ist für uns auch das wichtigste Label für die Auszeichnung von Recyclingpapier.

Für eine langfristige Partnerschaft ist für uns neben Qualität und Kontinuität auch Innovationsbereitschaft ausschlaggebend.

Rita Brosius, Leiterin der Verlagsherstellung bei Stiftung Warentest
Steinbeis Papier liefert für unterschiedliche Bedürfnisse das richtige Recyclingpapier. Spezialhefte und Jahrbücher werden bei Stiftung Warentest auch mit anderen Papiersorten aus dem Hause Steinbeis ausgestattet. Fotos: Christian Hagemann für Steinbeis Papier

Welche Steinbeis Papiere kommen zum Einsatz?

Für die großen Produktionen von „test“ und „Finanztest“ verwenden wir Steinbeis Silk. Für unsere Spezialhefte greifen wir auf Steinbeis Brilliant zurück. Bei kleineren Produktionen kommt das Steinbeis Select zum Einsatz. Wir sind für sämtliche Papierinnovationen von Steinbeis Papier sehr offen, prüfen jede neu auf den Markt kommende Recyclingqualität, ob sie für unsere Produktionen infrage kommt.

Wie wichtig ist es der Leserschaft, dass hier Recyclingpapier verwendet wird?

Wir haben sehr viel Resonanz erhalten, als wir von Frischfaser- auf Recyclingpapier umgestiegen sind, da eine Veränderung der Qualität für die Leserschaft spürbar war. Wir haben damals ausführlich zum Thema Recyclingpapier aufgeklärt. Dass die Inhaltsseiten zu 100 Prozent aus Altpapier entstehen und somit knappe Ressourcen wie Wasser und Energie im Vergleich zur Frischfaserproduktion eingespart werden und dass die neue Qualität mit dem Blauen Engel zertifiziert ist. Das Feedback der Leserinnen und Leser war sehr positiv, da die Argumente, die Papierqualität zu verändern, überzeugend waren.

Woran würden Sie das langjährige Vertrauen festmachen?

Wir erhalten von Steinbeis Papier eine konstant hohe Qualität. Außerdem informiert uns Steinbeis regelmäßig über Veränderungen wie neue Materialien, sodass sich unser Bild von einem innovativen Unternehmen noch mal mehr verfestigt. Die Liefertreue ist für uns essenziell. Und natürlich ist das professionelle Zusammenwirken von Druckerei und Papierhersteller ausschlaggebend für ein optimales Endprodukt.

Wie sehen Sie die Perspektive für Stiftung Warentest und die Zusammenarbeit mit Steinbeis Papier?

Unsere Leserinnen und Leser entscheiden, wie es weitergeht. Auch wenn wir viele Kanäle bespielen, ist das Printprodukt nach wie vor zentral. Ich bin optimistisch, dass auch zukünftig Inhalte auf gedrucktem Papier unverzichtbar bleiben. Das bedeutet auch, dass wir weiterhin mit Steinbeis Papier planen. Wenn wir so lange mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, weil die Qualität und das Angebot für uns stimmen, gibt es keine Gründe, etwas daran zu ändern.

Worin sehen Sie den Vorteil von Print – auch für die Zukunft?

Nachhaltigkeit heißt für mich, nachwachsende Rohstoffe einsetzen zu können, die in einen Recyclingprozess zurückgeführt und wieder zu einem neuen Produkt werden können. Das gelingt hervorragend bei Papier, denn Papierfasern können mehr als 25-mal erneut eingesetzt werden. Das funktioniert bei den seltenen Erden noch nicht, und diese sind – wie wir häufig und sehr schnell vergessen – endlich.

Jede Form des klimaschonenden Wirtschaftens hat ihre Berechtigung, wenn sie transparent und nachvollziehbar für die Endverbraucherin und den Endverbraucher ist - die Papierbranche kann mehr für sich und ihre Produkte werben und Aufklärung leisten.

 


 

Fortsetzung folgt…

Im zweiten Teil (Veröffentlichung am 06.06.2023) legen wir den Fokus auf einen weiteren Partner in dieser Erfolgskonstellation. Die Druckerei Stark Druck ist ebenfalls seit zehn Jahren entscheidend an der Realisierung der periodischen Publikationen „test“ und „Finanztest“ beteiligt. Im Interview gewähren Manuela Jurack und Jürgen Steib von Stark Druck Einblicke in eine nachhaltige Druckerei und verdeutlichen, wie wichtig Kooperationen mit verlässlichen und vertrauensvollen Partnern im harten Geschäft um Printprodukte sind.


Autor/-in

Benjamin Seibring

Benjamin Seibring ist Redakteur für die Bereiche Lifestyle und Mobilität. Er interessiert sich zudem für Kulturthemen mit den Schwerpunkten Musik, Film und Medienanalyse.

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