Innovation & Technologie

Die umweltbewusste KI

Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Unternehmen ihr Abfallmanagement digitalisieren können, sodass einzelne Müllfraktionen wie Plastik oder Glas automatisch erkannt werden. Fotos: Mak/Unsplash, Anna Shvets/Pexels

25.04.2023 – Jährlich werden in Deutschland rund 415 Millionen Tonnen Abfall produziert. Das Recycling der Abfälle gestaltet sich heute noch oftmals schwierig und erfordert weiterhin teure Handarbeit. Mit der voranschreitenden Digitalisierung gibt es immer mehr neue Technologien, die auf die Kreislaufwirtschaft einzahlen. Robotik, Sensorik und künstliche Intelligenz (KI) könnten das Recycling der Zukunft revolutionieren. 

Im vergangenen Jahr stellte die EU-Kommission den „Green Deal“ vor – eine Initiative, um ein Ende der Wegwerfgesellschaft anzustreben. Das Ziel: Bis zum Jahr 2030 soll das Abfallaufkommen reduziert und die Recyclingquote erhöht werden. Hierfür sollten unter anderem Maßnahmen wie die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Einführung von Rechtsvorschriften für nachhaltige Produkte ergriffen werden. 

Fakt ist: Recycling lebt von einer sauberen und akribischen Sortierung. Eine immer wichtigere Rolle spielen moderne Technologien und künstliche Intelligenz, mit deren Hilfe sich vieles, was bislang unter Abfall gefasst wurde, in Ressourcen und Wertstoffe umwandeln lässt. International werden Projekte mit innovativen Ideen technisch realisiert, die das Recycling auf ein neues Level heben. 

Viele Start-ups weltweit haben es sich zum Ziel gesetzt, das Abfallmanagement zu revolutionieren. Foto: Joe Green/Unsplash

Müll sortieren, einfach gemacht

Das Start-up Bin-e hat sich auf die Entwicklung von intelligenten Abfallbehältern spezialisiert. Dank KI und Machine Learning werden Abfälle erkannt und automatisch in verschiedene Fraktionen getrennt. Die smarten Container können Papier, Kunststoff, Metall und Glas erkennen und trennen, was eine bessere Recyclingquote ermöglicht und den Anteil an nicht recycelbaren Abfällen reduziert. Die Technologie von Bin-e ermöglicht auch die Erfassung von Daten zu Abfallmengen, -arten und -zusammensetzungen. Abfallströme lassen sich so besser steuern und analysieren. 

Auch das Unternehmen Recycleye entwickelt KI-Systeme, die in der Lage sind, Abfälle automatisch zu sortieren und zu klassifizieren, um den Recyclingprozess zu optimieren. Das System nutzt eine Kombination aus Computer Vision, maschinellem Lernen und Robotik, um Abfälle zu erkennen und zu sortieren. Dabei wird eine hochauflösende Kamera eingesetzt, die in Echtzeit Bilder von den Abfällen aufnimmt und diese an das System sendet. Das System identifiziert die verschiedenen Materialien und sortiert sie automatisch in die entsprechenden Kategorien.

Recycling lebt von einer sauberen und akribischen Sortierung. Technologien wie die künstliche Intelligenz können Abhilfe schaffen. Fotos: La Miko/Pexels, Sonia Sanmartin/Unsplash

Vision: Eine abfallfreie Zukunft

Noch immer werden heute viele Recyclingprozesse über Excel-Listen oder per Mensch-zu-Mensch-Kommunikation abgewickelt. Das ist oft ineffizient und kostet viel Zeit. Das Hamburger Unternehmen Resourcify hat das Abfallmanagement digitalisiert. Die All-in-one-Plattform von Resourcify stellt Unternehmen beim Recycling Werkzeuge zur Verfügung, die sie benötigen, um in Richtung Zero Waste zu gehen. Dabei nutzt das Unternehmen eine KI, die dabei hilft, Analyse-Ergebnisse besser auszuwerten und die Entsorgung sowie Produktion zu optimieren oder Produkteinsätze zu verbessern. Mit Resourcify können Unternehmen ihr Abfallmanagement direkt über das Tool verwalten. Ab einer gewissen Datenmenge unterbreitet die Plattform Vorschläge, wie das Recycling optimiert werden kann, etwa ob bestimmte Abfälle verwertet statt verbrannt werden sollen oder welche anderen Entsorgungswege möglicherweise günstiger sind.

Die Mission von Resourcify: eine abfallfreie Zukunft. „Wir sind der Meinung, dass die Herausforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, die wir als Gesellschaft angehen müssen, mit der Lösung der Abfallprobleme beginnen, vor denen wir stehen“, sagen die Resourcify-Entwicklerinnen und -Entwickler. Es gilt, sich von einem „Take-Make-Waste“-Ansatz zu lösen und sich auf den Aufbau nachhaltiger und umweltfreundlicher Kreislaufmodelle zu konzentrieren. 

Mit KI den Schatz im Müll finden

Wie dank KI wertvolle Ressourcen aus Abfällen gewonnen werden können, zeigt das Unternehmen Waste Robotics, das sich auf die Entwicklung von Robotersystemen für das Recycling von Abfällen spezialisiert hat. Ihre Vision: eine nachhaltigere und effizientere Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Das Unternehmen verändert die Art und Weise, wie Abfälle gesammelt, sortiert und recycelt werden. Die Roboter von Waste Robotics sind in der Lage, Abfälle automatisch zu erkennen und zu kategorisieren. Damit möchte das Unternehmen die Recyclingindustrie revolutionieren, indem es Roboter einsetzt, die in der Lage sind, Abfälle zu sortieren und zu recyceln und so den Prozess schneller und effizienter zu machen. Papier, Plastik, Metall und Glas werden als unterschiedliche Materialien identifiziert. Die Technologie ist dabei so konzipiert, dass sie den Recyclingprozess und die Idee einer fortschrittlichen Kreislaufwirtschaft nachhaltig verändern will.

 

 


Titelbild: chuttersnap/Unsplash


Autor/-in

Nadia Riaz-Ahmed

Nadia Riaz-Ahmed ist Online-Redakteurin. Sie interessiert sich am meisten für alles, was mit Digitalisierung und neuen Technologien zu tun hat.

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