Ökologie & Gesellschaft

Natürliches Gärtnern: Tipps für einen gesunden und blühenden Garten

Ein blühender Garten mit einheimischen Pflanzen vereint Schönheit und Biodiversität, indem er nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten bietet. Fotos: Asi/Pexels, Mahdis Mousavi/Unsplash

19.03.2024 – Nachhaltiges Gärtnern ist nicht nur eine umweltbewusste Entscheidung, sondern auch eine Möglichkeit, einen blühenden und gesunden Garten zu schaffen, der im Einklang mit der Natur steht. Von effizientem Wassermanagement bis hin zur gezielten Förderung von Nützlingen bieten kreative Ansätze und praktische Tipps die Möglichkeit, einen Außenbereich im Einklang mit der Natur zu gestalten.

 

Genau wie bei Steinbeis Papier, wo Kreislauf- und Recyclingprozesse dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu reduzieren, zielt nachhaltiges Gärtnern darauf ab, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen und Abfälle zu minimieren. So wird ein harmonisches Ökosystem geschaffen, das sich selbst erhält und gedeiht. Mit dem Beginn der neuen Gartensaison und den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zieht es Hobbygärtnerinnen und -gärtner wieder hinaus in ihre grünen Oasen. Doch bevor sie mit dem Pflanzen und Pflegen beginnen, lohnt es sich, einen nachhaltigen Blick auf ihren Garten zu werfen. Denn jetzt ist die perfekte Zeit, um einige umweltfreundliche Kniffe und Tricks zu beachten, die nicht nur die Natur schützen, sondern auch zu einem blühenden und gesunden Garten beitragen:

Effiziente Strategien für den nachhaltigen Wasserbedarf

Zunächst sollte eine Analyse des individuellen Wasserbedarfs des Gartens durchgeführt werden. Ein üppiger Rasen beispielsweise benötigt eine beträchtliche Menge Wasser, um sein frisches Grün zu erhalten. Viele Pflanzen leiden unter Trockenperioden und erfordern während der Sommermonate eine regelmäßige Bewässerung. Doch es gibt Alternativen: Blumenwiesen und Pflanzen, die Hitze und Trockenheit gut vertragen, stellen eine attraktive Option dar. Sie benötigen weniger Wasser und passen sich den klimatischen Bedingungen besser an. Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, bietet sich die Nutzung von Regenwasser an. Es kann effizient gesammelt werden, idealerweise in Zisternen oder Regentonnen. Diese Technik ermöglicht es, kostbares Trinkwasser zu sparen und gleichzeitig die Pflanzen mit einer natürlichen und reichhaltigen Wasserquelle zu versorgen. 

Die natürliche Wahl für eine blühende Tierwelt

Heimische Pflanzen sind für die Tiere vertraut, da sie sich im Laufe von Jahrtausenden aneinander angepasst haben. Diese natürliche Anpassung bedeutet, dass die Tiere die heimischen Pflanzen erkennen und nutzen können. Besonders für viele Insektenarten sind fremdländische Pflanzen oft wenig attraktiv oder sogar unbrauchbar. Sie erkennen möglicherweise nicht die Wuchsform, Farben oder Düfte, die sie benötigen, um Nahrung zu finden oder sich fortzupflanzen. Wer sich für einheimische Pflanzen entscheidet, schafft eine insektenfreundliche Umgebung, trägt zum Erhalt der lokalen Ökosysteme bei und unterstützt die biologische Vielfalt. Außerdem benötigen sie in der Regel weniger Pflege und sind besser an die örtlichen Klimabedingungen angepasst, was sie zu einer nachhaltigen und pflegeleichten Wahl macht.

Der Garten fungiert als Kreislaufmodell, in dem das Kompostieren eine zentrale Rolle spielt. Durch die Umwandlung organischer Abfälle in nährstoffreiche Komposterde wird ein nachhaltiger Nährstoffkreislauf geschaffen, der das Wachstum von Pflanzen fördert und die Bodenqualität verbessert. Fotos: Cottonbro Studio/Pexels, Jean-Carlo Emer/Unsplash

Nachhaltige Aussaattöpfe – auch aus Recyclingpapier

Anstatt große Mengen kleiner Töpfe zu kaufen, können wir kreative und ressourcenschonende Methoden nutzen, um unsere eigenen Aussaattöpfe herzustellen. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, Recyclingpapier oder Zeitungspapier zu kleinen Anzuchttöpfen zu falten. Eine weitere Option ist die Verwendung von Papprollen von Toilettenpapier. Diese können einfach in kleine Abschnitte geschnitten und mit Anzuchterde gefüllt werden, um als Töpfe zu dienen. Die Papprollen sind biologisch abbaubar und können direkt in den Boden eingepflanzt werden, sobald die Pflanzen groß genug sind. Für diejenigen, die keine Lust haben, ihre eigenen Töpfe herzustellen, gibt es auch fertige Aussaattöpfe aus vollständig abbaubaren Materialien wie Pflanzenfasern oder Jute, die im Handel erhältlich sind.

Verzicht auf Kunststoff für eine gesunde Bodenstruktur

Mulchfolien und Böschungsnetze aus Kunststoff können schwerwiegende Auswirkungen auf die Bodengesundheit haben. Diese Produkte verhindern den natürlichen Austausch von Sauerstoff und Wasser im Boden, was langfristig die Bodenstruktur zerstören kann. Zudem tragen sie zur Verschmutzung der Umwelt bei, da sie oft nicht ordnungsgemäß entsorgt werden und sich in der Natur ansammeln. Alternativen, zum Beispiel organische Mulchmaterialien wie zerkleinerte Rinde, Stroh oder Kompost, sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern fördern auch die Bodengesundheit, indem sie organische Materie und Nährstoffe zurück in den Boden bringen.

Nützlinge im Garten fördern natürliche Schädlingsbekämpfung und Bestäubung, während das Upcycling von alten Brettern für Beeteinfassungen eine nachhaltige und ästhetische Lösung bietet. Fotos: Ngsoft It/Pexels, Sincerely Media/Unsplash

Kreislauf des Gartens: Nachhaltige Nutzung von Materialien und Abfällen

Ein nachhaltiger Garten sollte wie ein geschlossener Kreislauf funktionieren, in dem die Materialien und Abfälle, die im Garten anfallen, wiederverwendet werden. Anstatt sie zu entsorgen, sollten sie im Garten verbleiben und zu einem nützlichen Zweck umgewandelt werden. Reisig, Pflanzenreste und andere organische Abfälle können durch Kompostierung in wertvolle Komposterde umgewandelt werden. Kompost ist ein ausgezeichneter Dünger und Bodenverbesserer, der reich an Nährstoffen ist und die Bodenstruktur verbessert. Durch die Zugabe von Kompost wird der Boden fruchtbarer, die Wasserspeicherfähigkeit erhöht und das Bodenleben angeregt. Die Kompostierung kann einfach durchgeführt werden, indem organische Abfälle in einem Komposter gesammelt und regelmäßig umgedreht werden, um eine optimale Verrottung zu ermöglichen. Der entstandene Kompost kann dann im Herbst auf die Beete aufgetragen werden, um den Boden für die nächste Gartensaison vorzubereiten. Indem wir den Garten als Kreislauf betrachten und die organischen Materialien wiederverwenden, tragen wir nicht nur zur Reduzierung von Abfällen bei, sondern fördern auch eine gesunde Bodenqualität und nachhaltiges Wachstum unserer Pflanzen.

Natürliches Wassermanagement: Die Kunst der offenen Fugen für nachhaltige Versickerung

Die Idee ist, nicht jede Oberfläche mit Beton zu versiegeln und nicht jede Fuge vollständig zu verschließen. Stattdessen sollten offene und sickerfähige Fugen genutzt werden, um Regenwasser langsam wieder in den Boden zurückfließen zu lassen. Dies fördert eine natürliche Bodendurchfeuchtung und reduziert gleichzeitig die Gefahr von Überflutungen und Erosion. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht jeder Plattenbelag oder Weg dicht und versiegelt sein muss. Durch die Verwendung von durchlässigen Materialien und die Schaffung offener Fugen ermöglichen wir es dem Regenwasser, seinen natürlichen Weg in den Boden zu finden. Dadurch wird das Grundwasser auf natürliche Weise wieder aufgefüllt und die Versiegelung von Flächen reduziert.

Kreative Nachhaltigkeit: Upcycling für einen einzigartigen Gartencharme

Statt sie wegzuwerfen, können alte Materialien in neuem Glanz erstrahlen und unseren Gärten und Außenbereichen einen einzigartigen Charme verleihen. Paletten beispielsweise lassen sich zu vielseitigen Hochbeeten oder Sitzmöbeln umgestalten, die sowohl funktional sind als auch einen rustikalen Akzent setzen. Alte Baumstämme können als Stützmauern oder dekorative Elemente verwendet werden, die natürliche Strukturen und Texturen in den Garten bringen. Selbst Reisig vom Sträucherschnitt kann zu Reisigzäunen aufgeschichtet werden, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch als natürliche Abgrenzung dienen. Oft müssen wir uns lediglich die Frage stellen, ob es wirklich notwendig ist, alte Beläge oder Materialien zu entfernen. Manchmal genügt eine gründliche Reinigung, um alten Oberflächen neuen Glanz zu verleihen und ihre Funktionalität wiederherzustellen.

Natürliches Gleichgewicht: Nützlinge im Garten gezielt fördern

Durch die richtige Pflanzenauswahl können wir Nützlinge wie Insekten, Vögel und andere kleine Tiere anlocken, die dabei helfen, Schädlinge zu bekämpfen und die Pflanzengesundheit zu fördern. Eine Vielzahl von Lebensräumen im Garten wie Totholzhaufen, Trockensteinmauern, Blumenwiesen, dichte Strauchgruppen und hohe Graswiesen wirken wie Magneten auf Nützlinge. Diese Bereiche bieten Schutz, Nahrung und Nistplätze für eine Vielzahl von Insekten und anderen Tieren, die für das Gleichgewicht im Garten wichtig sind. Es ist oft nicht notwendig, den Garten zu sehr zu „reinigen“. Das Liegenlassen von Laub unter den Bäumen oder das Nicht-Entfernen aller Pflanzenreste im Herbst kann dazu beitragen, Lebensräume für Nützlinge zu schaffen. Ein wenig Mut zur Unordnung ist der erste und wichtigste Schritt, um Nützlinge in den Garten zu locken und ein gesundes Ökosystem zu fördern. Besonders Wildbienen und Hummeln sind von großer Bedeutung für die Bestäubung von Pflanzen. Indem wir Lebensräume für diese wichtigen Bestäuber schaffen und sie mit der richtigen Pflanzenauswahl unterstützen, können wir die Fruchtbarkeit und Vielfalt in unserem Garten erhalten.

 


Titelbild: Annie Spratt/Unsplash


Autor/-in

Benjamin Seibring

Benjamin Seibring ist Redakteur für die Bereiche Lifestyle und Mobilität. Er interessiert sich zudem für Kulturthemen mit den Schwerpunkten Musik, Film und Medienanalyse.

Beiträge von Benjamin Seibring


Leider verwenden Sie einen veralteten Browser.
×
Unser Internetauftritt wurde auf Basis zeitgemäßer und sicherer Technologien entwickelt. Daher kann es bei der Nutzung eines veralteten Browsers zu Problemen bei der Darstellung und den Funktionalitäten kommen. Wir empfehlen Ihnen, einen anderen aktuellen und kostenlosen Browser zu nutzen:
Mozilla Firefox
Google Chrome
Microsoft Edge