Ökologie & Gesellschaft

Nachhaltig durch den Winter: 6 umweltbewusste Tipps für die kalte Jahreszeit

Wintergemütlichkeit mit Bewusstsein: Durch effizientes Heizen und Lüften bleibt es drinnen kuschelig warm. Fotos: Meltem Cavusoglu/Pexels, Wendy Wei/Pexels

09.01.2024 – Viele Menschen haben sich für das neue Jahr vorgenommen, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Die hohen Heizkosten, unnötige Beleuchtungen und umweltschädliches Streusalz sind nur einige Beispiele, warum vor allem der Winter aus ökologischer Sicht eine Herausforderung darstellt. Zum Glück gibt es aber viele Möglichkeiten, einen gemütlichen Winter zu erleben und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Von bewusster Ernährung über naturnahe Aktivitäten bis hin zu umweltfreundlichen Dekorationen und Kleidung – hier sind sechs Tipps für eine nachhaltige kalte Jahreszeit.

 

Für viele Menschen bringt der Winter eine Zeit der Ruhe und Gemütlichkeit, eine Gelegenheit zur Reflexion und zur Besinnung. Oft finden sich nachhaltige Ziele auf der Liste der Neujahrsvorsätze. Doch wie können wir diese in die Tat umsetzen, besonders in einer Jahreszeit, die oft mit erhöhtem Energieverbrauch und Umweltbelastungen verbunden ist? 

Saisonale Lebensmittel auf der Einkaufsliste

Saisonale und regionale Bio-Lebensmittel haben oft kürzere Transportwege und sind daher optimal für Natur und Umwelt. Lange Transportwege verbrauchen viel Energie und belasten das Klima – vor allem bei Flugware. Der Saisonkalender vom Bundeszentrum für Ernährung bietet eine hilfreiche Orientierung, welches Obst und Gemüse in welchen Monaten Saison hat. Im Winter sind es vor allem verschiedene Kohlsorten. Auch Pilze, Lauch, Pastinake und Topinambur können bedenkenlos gesnackt werden. Eine gute Grundlage für winterliche Gerichte bieten Rote Bete, Karotten, Kartoffeln, Sellerie, Kürbisse, Süßkartoffeln, Zwiebeln oder Rettich. Die Auswahl an saisonalem Obst im Winter ist überschaubar, aber Äpfel und Birnen überwintern gut und bleiben frisch im Lager.

Naturschätze im Winter: Bei einem Spaziergang durch einen verschneiten Wald lassen sich wunderbare Materialien für DIY-Dekorationen entdecken. Fotos: Trang Pham/Pexels, Helen Zen/Pexels

Richtig heizen und lüften

Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) entfallen 70 Prozent des Energieverbrauchs in privaten Haushalten auf das Heizen. Daher ist es entscheidend, bewusst zu heizen und zu lüften. Eine angemessene Raumtemperatur von etwa 20 Grad im Wohnzimmer und 16 bis 18 Grad in Schlafzimmern kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Es ist empfehlenswert, das Stoßlüften anstelle des Dauerlüftens zu praktizieren, um Energieverluste zu minimieren. Selbst kleine Maßnahmen können dazu beitragen, Energie zu sparen. Zum Beispiel können zugige Ritzen abgedichtet oder Vorhänge nachts geschlossen werden, um die Wärme im Haus zu halten.

DIY: Winter-Dekorationen aus Recyclingpapier und Naturmaterialien 


Damit die Winterstimmung in den eigenen vier Wänden einkehrt, ist es nicht notwendig, etwas zu kaufen. Beim nächsten Spaziergang im Wald könnte man Äste, Tannenzapfen oder etwa zusammengebundene Nadelzweige sammeln. Daraus lassen sich viele schöne Winter-Dekorationen wie Kränze oder Gestecke selbst basteln. Recyclingpapier ist eine weitere nachhaltige Option für kreative Bastelarbeiten. Es kann zum Beispiel für selbst gemachte Karten, Geschenkanhänger oder Fensterbilder verwendet werden. 
 

Winterzauber: Nachhaltigkeit und winterliche Freude schließen sich nicht aus – ob gemütlich zu Hause oder bei einem Langlauf im verschneiten Wald. Fotos: Matthew Devries/Pexels, Nicolai Berntsen/Pexels

Naturnahe Aktivitäten im Winter

Auch in der kalten Jahreszeit ist es möglich, aus dem Haus zu kommen und etwas zu erleben. Lange Waldspaziergänge mit passender Kleidung und warmen Socken, Saunabesuche oder Eisbaden – langweilig muss es auch im Winter niemandem werden. Wie wäre es, eine neue Sportart auszuprobieren? Zum Beispiel Eisstockschießen. Anders als beim Curling muss man dafür auch nicht selbst aufs Eis gehen, sondern kann meistens bequem neben der Bahn herlaufen. Wichtig bei solchen Aktivitäten: Die Anreise sollte mit umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln erfolgen.

Umweltfreundlich unterwegs im eigenen Auto

Auch wenn öffentliche Verkehrsmittel bei Schnee und Glatteis oft die sicherere Wahl sind, gibt es Situationen, in denen wir auf unser eigenes Fahrzeug angewiesen sind. Um im Winter umweltfreundlicher im eigenen Auto unterwegs zu sein, kann man einige Tipps beachten. Lassen Sie den Motor Ihres Wagens morgens nicht im Stand warm laufen, denn das ist schädlich für die Umwelt, erhöht den Verschleiß und ist zudem verboten. Beim Fahren sparen Sie durch schnelles Schalten beziehungsweise niedrige Drehzahlen Kraftstoff. Und statt auf chemische Enteisungssprays zurückzugreifen, um die Windschutzscheibe von Eis zu befreien, lässt sich einfach eine Abdeckung verwenden. Sie können auch Bio-Ethanol als Scheibenfrostschutz selbst herstellen.
 

Vorsicht, Glatteis! Alternativen zu Streusalz

Streusalz im Winter kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Deswegen ist der private Einsatz in vielen deutschen Gemeinden verboten. Laut BUND bleibt Streusalz nicht nur auf den Straßen, es findet seinen Weg auch durch Verkehr und Schmelzwasser in die umliegende Natur. Das kann nicht nur Bäumen und Tieren schaden, sondern auch weitere unerwünschte Nebenwirkungen haben wie Korrosionsschäden an Fahrzeugen und Brücken oder Schäden an Kleidung und Schuhen. Nur bei hartnäckigen Vereisungen und an Gefahrenstellen wie etwa Treppen ist laut dem Umweltbundesamt in einigen Kommunen die sparsame Verwendung von Streusalz erlaubt. Zum Glück gibt es aber auch hier einen besonders umweltfreundlichen Enteiser auf Basis biologisch abbaubarer Ameisensäure, der bei gefährlichen Vereisungen auf Treppen und Rampen hilfreich sein kann. Auch abstumpfende Mittel wie Sand, Splitt oder Holzspäne sind eine gute Alternative zu Streusalz. Sie bieten eine rutschfeste Oberfläche, sollten aber nach der Wintersaison wieder eingesammelt werden, da sie nur begrenzt recycelbar sind. Ein Tipp: Nach der Schneeschmelze lässt sich der ausgestreute Splitt zusammenfegen und einfach beim nächsten Schneefall wieder nutzen.

Letztendlich ist die beste Lösung immer noch das gute alte Schneeschaufeln und Kehren. Für ältere Menschen oder Personen mit unsicherem Gang können zusätzlich umschnallbare Schuhspikes eine sichere Option sein, um ein Ausrutschen zu verhindern.

 



Titelbild: Stefan Straka/Pexels
 


Autor/-in

Nadia Riaz-Ahmed

Nadia Riaz-Ahmed ist Online-Redakteurin. Sie interessiert sich am meisten für alles, was mit Digitalisierung und neuen Technologien zu tun hat.

Beiträge von Nadia Riaz-Ahmed


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