Ökologie & Gesellschaft

5 Tipps, um mit kleinem Budget nachhaltig zu leben

Nachhaltige Mode muss nicht teuer sein. Secondhand-Läden und Online-Plattformen bieten günstige und gut erhaltene Kleidungsstücke, die die Umwelt schonen und den Geldbeutel entlasten. Fotos: Mathilde Langevin/Pexels

10.10.2023 – Viele Menschen gehen davon aus, dass ein umweltfreundlicher Lebensstil teuer ist. Das muss aber nicht sein. Auch Jugendliche, Auszubildende und Menschen mit begrenztem Budget können nachhaltig leben. Ob Foodsharing, Secondhand-Shopping oder DIY-Projekte, es gibt viele Möglichkeiten, umweltbewusst zu handeln – und das sogar mit geringen Kosten.

 

Ein nachhaltiger Lebensstil wird oft mit hohen Kosten in Verbindung gebracht. So gelten Elektroautos als umweltfreundliche Alternative zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Zumindest deren Kaufpreis ist aber deutlich höher als der von vergleichbaren Verbrennern. Auch energiesparende Haushaltsgeräte sind teuer in der Anschaffung, und der Kauf von Bio-Lebensmitteln ist meist kostspieliger als der Erwerb konventioneller Produkte. Fairtrade-Produkte unterstützen faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Produktionsmethoden – sind jedoch ebenfalls mit höheren Preisen verbunden. Nicht alle Menschen haben die finanziellen Mittel dafür. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Wege, auch mit begrenztem Budget einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen.

Foodsharing: Lebensmittel retten und Geld sparen

Einer der einfachsten Wege, um nachhaltig zu leben und gleichzeitig Geld zu sparen, ist das sogenannte Foodsharing. Die gleichnamige Organisation versteht sich nach eigenen Angaben „als eine umwelt- und bildungspolitische Bewegung, die sich gegen den achtlosen Umgang mit Ressourcen und für ein nachhaltiges Ernährungssystem einsetzt”. Das Ziel: die Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln beenden. Alle Interessierten können sich als Lebensretterinnen und Lebensretter in Listen – sogenannte „Fairteiler” – von Supermärkten, Bäckereien und Bio-Läden in der Nähe des Wohnortes eintragen und werden dann über übrig gebliebene Lebensmittel benachrichtigt. Diese können sie kostenlos mit nach Hause nehmen. Neben Foodsharing.de gibt es auch weitere Food-Waste-Apps wie beispielsweise Too Good to Go oder ResQ Club, über die Lebensmittel zu einem günstigeren Preis angeboten werden.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Menschen auch mit kleinem Budget nachhaltig leben können. Zum Beispiel mit Foodsharing. Fotos: Mathilde Langevin/Pexels

Secondhand-Kleidung: Günstig und umweltfreundlich

Die Fast-Fashion-Maschinerie ist einer der größten Umweltverschmutzer unserer Erde: Über 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich produziert, die Kollektionen kommen in immer kürzeren Abständen, größerem Volumen und meist sinkender Qualität auf den Markt, bei manchen Modekonzernen sind es 20 Kollektionen pro Jahr. Neben der entstehenden Menge an COdurch Herstellung und Transport werden auch Unmengen von Mikroplastik ins Ökosystem gebracht. Eine Alternative zu immer neuen Textilien bieten Secondhand-Läden und Flohmärkte oder Online-Plattformen wie VintedMomox Fashion oder Mädchenflohmarkt. Hier findet man oft günstige und gut erhaltene Kleidungsstücke, die für einen Bruchteil des Neupreises angeboten werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, da weniger Ressourcen für die Produktion neuer Kleidung benötigt werden. Sogar hochwertige Designerklamotten sind nicht völlig unerschwinglich: Über WeDress Collective verleihen Menschen ihre hochwertigen Lieblingsteile. Hier kann man die flexible Leihdauer bestimmen. Es gibt auch eine „Circular Fashion Community“ namens CLOTHESfriends, über die man per App Kleidung mieten und vermieten kann. Um CO2 beim Transport zu sparen, gibt es hier auch die Option, Kleidung in lokalen „Hubs“ abzuholen.

Und wer noch mehr Spaß in die ganze Sache reinbringen möchte, kann Kleidertauschpartys mit Freundinnen und Freunden veranstalten. Hier können die Teilnehmer nicht nur selbst Textilien loswerden, sondern auch tolle Teile ergattern. Solche Partys lassen sich in einem kleinen Rahmen zu Hause veranstalten.

Selber machen statt kaufen – mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand lassen sich nachhaltige Alternativen herstellen, die nicht nur Geld sparen, sondern auch Verpackungsmüll und Umweltbelastungen durch Transportwege reduzieren. Fotos: Mathilde Langevin/Pexels

Fair Fashion: Bewusst einkaufen

Natürlich kommt niemand ganz umhin, auch einmal neue Kleidung zu kaufen. In dem Fall lohnt es sich allerdings, darauf zu achten, fair produzierte Mode zu wählen. Obwohl diese Kleidungsstücke etwas teurer sind, halten sie in der Regel länger und unterstützen faire Arbeitsbedingungen und umweltschonende Produktionsmethoden. Langfristig gesehen spart man aufgrund der hohen Qualität und längeren Haltbarkeit etwas Geld. Beim Kauf von Fair Fashion ist es wichtig, auf Siegel wie den Blauen EngelFairtrade oder GOTS (Global Organic Textile Standard) zu achten sowie sich über die Herstellungsbedingungen zu informieren. 

DIY-Projekte: Selber machen statt kaufen

Viele Dinge, die wir täglich nutzen, lassen sich einfach selbst herstellen. Das spart nicht nur Geld, sondern reduziert auch den Verpackungsmüll und die Umweltbelastung durch Transportwege. Ob Kosmetikprodukte, Reinigungsmittel oder Dekoartikel – es gibt zahlreiche Anleitungen für DIY-Projekte, die zeigen, wie man mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand nachhaltige Alternativen herstellen kann. Ein weiterer Vorteil von DIY-Produkten: Man weiß genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind, und kann somit auf schädliche oder bedenkliche Stoffe verzichten. Das Werkzeug für ein DIY-Projekt muss man nicht unbedingt zu Hause haben. Viele Baumärkte und Unternehmen wie kurts und Mietmeile bieten alles von der Stichsäge bis zum Möbellift zum Leihen an. Auch auf Plattformen wie Kleinanzeigen verleihen viele Menschen oft für wenig Geld Gegenstände.

Upcycling: Kreativ und nachhaltig alte Gegenstände wiederverwenden

Upcycling ist eine gute Möglichkeit, um alten Gegenständen neues Leben einzuhauchen und somit Ressourcen zu schonen. Durch Upcycling kann man aus vermeintlich nutzlosen Dingen neue und nützliche Produkte herstellen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Aus alten Kleidungsstücken lassen sich beispielsweise Putzlappen oder Taschen nähen, aus alten Gläsern entstehen Kerzenhalter, oder aus alten Möbeln fertigen geschickte Hände neue Einrichtungsgegenstände. Nähen oder DIY zu erlernen ist heutzutage einfacher denn je, dank hilfreicher Online-Videos, Online-Nähkurse und vielfältiger Kursangebote an Volkshochschulen. Durch das Upcycling von Gegenständen, die sonst im Müll gelandet wären, wird auch ein Beitrag zur Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung geleistet – der Geldbeutel wird geschont und oftmals ein neues Hobby gefunden sowie handwerkliches Geschick dazugewonnen.

 


Titelbild: Mathilde Langevin/Pexels

 


Autor/-in

Nadia Riaz-Ahmed

Nadia Riaz-Ahmed ist Online-Redakteurin. Sie interessiert sich am meisten für alles, was mit Digitalisierung und neuen Technologien zu tun hat.

Beiträge von Nadia Riaz-Ahmed


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