Ökologie & Gesellschaft

10 Tipps zur Müllvermeidung im Alltag

Foto: iStock.com/sonsam

17.09.2019 - Sie stehen oft zuhause oder an Ihrem Arbeitsplatz ratlos vor einem Mülleimer, der sich wieder viel zu schnell gefüllt hat? Das geht vielen von uns so. Und es ist frustrierend. Denn wir haben wenig Kontrolle darüber, wie gründlich und nachhaltig unser Abfall weiterverarbeitet wird, nachdem wir ihn entsorgt haben. Eines der besten Mittel, um unseren ökologischen Fußabdruck wirklich wirksam zu verkleinern, ist deshalb die Müllvermeidung. Wir haben hier auf einen Blick zehn einfache Kniffe für Sie. Probieren Sie es aus – und staunen Sie über den schnellen Effekt!

1. Kommt nicht in die Tüte

Nehmen Sie in den Supermarkt immer eine oder mehrere Tragetaschen mit. Schon während des Aussuchens können Sie ihre Einkäufe sortieren, so dass nichts kaputtgeht oder leidet: Kartoffeln zum Beispiel, an denen noch Erde ist, wandern separat oder mit anderen naturbelassenen Gemüsen in eine eigene Tasche, die man später einfach ausschütteln kann. Scharfkantige Konserven sollten ebenfalls einen separaten Beutel bekommen. Ansonsten gilt: Unten schwer, oben leicht. Dann wird wirklich nichts zerdrückt  – und Sie können auf Supermarktprodukte mit überflüssigen Schutzverpackungen verzichten. Wo auch immer Sie im Regal Obst, Gemüse, Salami und Co. ohne Plastikhülle sehen, sollte Ihnen die Wahl nun leicht fallen. So sparen Sie mit einem Handlungsschritt gleich viel mehr Müll als „nur“ die Wegwerftüte an der Kasse.

2. Wasser marsch

Viel Trinken ist gesund! Aber, Pfand hin oder her: Plastik ist Plastik, und auch die Glasflaschenproduktion und deren Mehrweg-Logistik kosten CO2. Schaffen Sie sich deshalb für Ihren Schreibtisch und für unterwegs eine stabile, leichte Wasserflasche an, die Sie dann immer wieder mit Leitungswasser auffüllen. In Deutschland ist Wasser aus dem Hahn überall ohne jegliches Risiko trinkbar und teilweise sogar von höherer Qualität als flaschenweise abgefülltes Mineralwasser.

3. Ihr Abfalleimer schafft das auch allein

Der unnötigste Müll ist der, den man nur produziert, um ihn dann sofort wegzuwerfen: die Mülltüte. Auch sogenannte kompostierbare Tüten sind problematisch, weil sie sich viel langsamer zersetzen als anderer Kompost und schließlich doch oft verbrannt werden. Biomüll können Sie in einen auswaschbaren Abfalleimer tun (möglichst klein, damit sich nicht zuviel Organisches ansammelt und fault, bevor man ihn leert). Sobald Sie den Biomüll – also Kaffeefilter, Salatblätter und Konsorten – in den Bio-Eimer separiert haben, ist im Restmüll kaum noch Feuchtes, Matschiges oder Flüssiges. Er kann also ohne weiteres ebenfalls ohne Tüte in die Tonne, die sie dann einfach direkt in den entsprechenden Abholbehälter ausleeren.

4. Ein Stückchen sauberer

Probieren Sie statt ihres bisherigen Duschgels doch mal eine milde Seife am Stück (ohne Palmöl und tierische Zusatzstoffe). Ihre Haut wird sich schnell daran gewöhnen, genauso sauber werden und nicht stärker austrocknen als durch ihr vorheriges Produkt. Hier sparen Sie übrigens nicht nur Verpackungs-, sondern oft auch ‚unsichtbaren’ Müll: Um sich besonders seidig und geschmeidig anzufühlen, enthalten viele Dusch- und Badeprodukte winzige Mikroplastikkügelchen. Dieses Plastik wieder aus den Meeren zu filtern, ist eine der größten Herausforderungen unserer Gegenwart. Spülen Sie besser nicht noch mehr davon in die Leitungen!

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5. Oben ohne 

Wann immer Sie auswärts verabredet sind und einen Cocktail, Longdrink oder Milchshake bestellen: Bitten Sie darum, dass er Ihnen ohne Strohhalm serviert wird. Denn leider ist dieser nie aus Stroh, sondern fast immer aus Plastik. Kleiner Tipp für die Cocktail-Party oder den Kindergeburtstag zuhause: Lange Makkaroni statt Plastikhalmen und -Schirmchen verwenden! Das sieht gut aus und sorgt garantiert für Gesprächsstoff.

6. Plötzlich diese Übersicht!

Benutzen Sie statt Frischhalte- oder Alufolie besser gläserne Tupperdosen oder leere Weckgläser für Lebensmittel, die Sie nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren! Der angenehme Nebeneffekt: Sie haben einen besseren Überblick über Ihren Kühlschrankinhalt und müssen weniger Lebensmittel wegwerfen. Wenn Sie etwas nur einige Stunden frischhalten wollen, können Sie es übrigens auch mit einem Teller abdecken.  

7. Lunch ohne Reue

Nehmen Sie oft Butterbrote von zuhause mit oder sind Fan von Mittagspausen-Snacks aus der Bäckerei? Dann legen Sie sich am besten einen kleinen Beutel aus festem Stoff zu, um auf Folie und auch auf die beim Bäcker angebotene Tüte verzichten zu können. Bei Bedarf werfen Sie den Beutel einfach mit in die Maschinenwäsche, falls innen Streichkäsereste oder Butter hängen geblieben sind. Eingeschlagen in festen Stoff können Sandwiches gut atmen und behalten ihre Form meist besser als in einer herkömmlichen Brotdose. Versuchen Sie es mal!

8. Warum so eilig?

Sie haben sich über die Jahre an Ihren morgendlichen „Coffee to go“ gewöhnt? Wenn Sie ab sofort 10 Minuten mehr einplanen und ihn in einen Coffee to stay verwandeln, sparen Sie nicht nur Verpackungsmüll, sondern starten auch bewusster und entspannter in den Tag. Wer es dennoch eilig hat oder morgens frisch gebrühten Kaffee aus der Maschine mit zur Arbeit nehmen will, muss noch nicht einmal einen extra To-go-Becher kaufen (der irgendwann ja ebenfalls wieder zu Müll wird). Ein leeres Einmachglas funktioniert auch! Das Gute daran: Man kann es zuschrauben, so dass kein Kaffeerest in der Handtasche landet. Hält man es am dicken Boden oder am Schraubverschluss, verbrennt man sich nicht die Finger, wenn der Kaffee noch heiß ist.

9. Badezimmerbegutachtung

Manche Alltagsgegenstände nutzen sich besonders schnell ab und müssen deshalb leider oft ersetzt werden. Dazu gehören Zahnbürsten und Nassrasierer. Umso wichtiger ist es, bei diesen ‚Wegwerf-Produkten‘ auf eine plastikfreie Alternative umzustellen. Statt Plastikzahnbürsten finden Sie in gut sortierten Drogerien oder speziellen Unverpackt-Läden auch Modelle aus Bambus – einem schnell nachwachsenden Rohstoff.  Auch unverpackte Zahnpastatabletten gibt es inzwischen im Handel. Außerdem werden Herren- und auch Damen-Nassrasierer aus Holz und Metall angeboten, bei denen man nur die Klinge austauschen muss. Und nicht den ganzen Rasierkopf oder gar den ganzen Rasierer, wie es bei anderen Herstellern der Fall ist.

10. Weniger ist wirklich mehr

Zum Schluss die goldene Regel der Müllvermeidung: Überprüfen Sie Ihren Konsum! Wie viel einzeln verpackten Aufschnitt brauchen Sie gleichzeitig im Kühlschrank? Wie viele verschiedene Putzmittel, wie viele Jeans, T-Shirts und Hemden, wie viele kurzlebige Deko-Elemente auf dem Fensterbrett, wie viele Cremes und Kosmetik-Artikel? Bewusster Konsum kann sehr entspannend sein. Sie finden alles schneller, können einfacher Entscheidungen treffen und sparen so nicht nur Müll, sondern auch Zeit. Und auf Dauer bares Geld.

 

 

Titelbild:  superkitina on Unsplash

 

Autorin: Nadine Kaminski

 



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